Mittwoch, 20. Juli 2016


Auf nach Kroatien Juni 2016

Das bekannte Trio Role, Simu und ich haben uns dieses Jahr für eine Fischerreise nach Kroatien entschieden. Diese Entscheidung war wirklich super. Tolle Gewässer, schöne Fische und herzliche Gastfreundschaft. Einfach alles hat gepasst. (Sogar das Wetter war uns wohl gesonnen)

Wir sind also von Belp nach Rijeka geflogen. Hier kommt der einzige Wermutstropfen. Schön hat die Fluggesellschaft Skyworks einen Dirketfulg im Angebot. Schade aber hat sie es nicht geschafft 3 zufriedene Kunden zu bekommen. (Eher 3 verärgerte "nie mehr wieder Skyworks" Kunden)
Das ganze hin und her mit der Abflugszeit und die Frage, fliegen wir überhaupt heute noch, ist einfach schlecht. Die proaktive Information seitens Skyworks hat gänzlich gefehlt.
Ab dem Zeitpunkt wo wir uns in Rijeka befanden, hat dann alles reibungslos funktioniert.

Nun denn, auf Richtung Slowenische Grenze an einen kleinen Ort Brod na Kupi. Mit dem Auto ist es ca. 45 Minuten bis zum besagten Ziel. Natürlich haben wir an sämtlichen Brücken angehalten die wir gefunden haben. Dies hat die Fahrzeit ein wenig verlängert. Schöne Fische konnten fast überall gesichtet werden, was die Vorfreude nur noch angeheizt hat.






OK, diese Brücke haben wir ausgelassen.
Die Unterkunft haben wir bei Maria und Mislav bezogen. Mislav ist ein passionierter Fischer und obendrein noch Präsident des Ortsansässigen Fischereivereins. Infos aus erster Hand sind also garantiert! Und was Maria uns tagtäglich auf den Tisch gezaubert hat, war schlicht phänomenal. Gewicht verloren haben wir sicher nicht! Das Essen war 1. Klasse!

Das Haus von Maria und Mislav
Omme, Simu, Mislav u. Maria (v.l.n,r.)

Flüsse zum befischen

Brod na Kupi ist ein hervorragender Ausgangspunkt. Von dort kann die Kupa, Kupica und Curac Bach befischt werden. Etwa 1 Stunde Fahrzeit entfernt, ist dann noch die berühmte Gacka, wo wir sicherlich auch hin wollten. 
C+R ist in Kroatien kein Verbrechen, ganz im Gegenteil. Mislav hat uns einige Interessante Dinge verraten. Er hat uns zum Beispiel gesagt, dass seit der Fischereiverein die Kormorane gezielt bejagt, sich der Fischbestand massiv erholt hat. (Soll sich jeder seine eigenen Gedanken dazu machen) Darüberhinaus, ein Mitglied in seinem Fischereiverein, darf maximal 30 Tage über die ganze Saison hin verteilt, am Vereinsgewässer fischen gehen.

Kupa

Schöner Grenzfluss mit nahrungsreichem, glasklarem Wasser! Da es sich um eine Karstquelle handelt, ist die Temperatur des Flusses relativ konstant. Ideal also für einen schönen Äschenbestand. Die Äschen stammen alle aus Naturverleichung. Besatz wird keiner betrieben.
In diesem Fluss hat es auch Forellen und Huchen. Letzteres darf nur in den Wintermonaten befischt werden. Tiefe (Huchen)-Pools wechseln sich ab mit schnelleren Strecken, Rieselstrecken und schönen langgezogenen Läufen.
Die Äsche ist die dominierende Art und kann mit der Trockenfliege überlistet werden. Grosse Tiere sind heikel was das Muster der Fliege anbelangt, aber wenn dies stimmt, sind abenteuerlich dünne Vorfächer nicht von Nöten wie dies uns teilweise empfohlen wurde. Ich persönlich bin nie tiefer als 4X (0.18mm) gegangen.


Klassischer Huchen-Pool

Kupica

Die Kupica ist ähnlich wie die Kupa, aber kleiner und kürzer. Sie misst 3km und mündet direkt bei Brod na Kupi in die Kupa. Aber der Bestand an Fischen in diesem Fluss ist schlicht beeindruckend. Auch hier dominiert die Äsche ganz klar. Ich habe in einem klassischen Äschenlauf ca. 30 Meter lang, 40 Stück Äschen in jeder Grösse gezählt. Auch wenn keine Äsche Oberflächennahrung geholt hat, hat man doch an üblich verdächtigen Stellen mit der Trockenfliege Erfolge feiern können. Die Äschen dort sind kampfstark, wunderschön gezeichnet und holen sich die Fliege teilweise am Grund stehend. Beeindruckend dieses Schauspiel zu beobachten und den eigenen Puls zu spüren. Der Abendsprung war dann schlichtwegs phänomenal. Wenn die Silver-Sedge schlüpft, geht das grosse Fressen so richtig los.





Curac Bach

Wie es der Name schon verrät, ist dies ein Bach im klassischen Sinne. Dieses Juwel fliesst ca. 7km ausschliesslich durch Schluchten, Wälder und wenig offenen Stellen. Er erinnert beim zusehen an eine Märchenlandschaft wie aus dem Film. 
Als Fliegenfischer muss man hier den Rollwurf (und andere Techniken) beherrschen. Fliegen werfen im eigentlichen Sinne geht hier wegen der Bewaldung "fast" nicht, oder der Verlust schnellt in die Höhe.
An heissen Tagen ist es hier immer schön kühl und angenehm. Im Curac hatten wir jetzt mehrheitlich Forellen gefangen, aber es gibt auch einige schöne Äschen. Man muss auch aufpassen wo man hintritt, denn Schlangen hat es viele. Meist ungefährlich und wirklich schöne Exemplare von Wasserschlagen. (Ich bin da weniger der Speziallist, daher kenne ich die Namen nicht) Es gibt aber auch die Hornviper, obschon wir keine gesehen haben.

Wie bitte?


Gacka

Tja die Gacka. Mir persönlich hat es dieser Fluss am meisten angetan. Die Gacka ist ein klassischer Kreidefluss. Sie ist zwischen 2-10(!!) Meter tief. Sie fliesst offen durch die Wiesen und wow, was für glasklares Wasser! Die Temperatur des Flusses ist im Sommer maximal 10°C und im Winter nicht weniger als 7.5°C. Fantastische Bedingungen für schöne, grosse Forellen. Nicht umsonst ist dieser Fluss weitherum berühmt. Der Fischbestand ist auch hier fantastisch. Es gibt hier vor allem Bachforellen welche wirklich kapitale Grösse erlangen können. Aber auch Regenbogenforellen sind in beeindruckender Zahl vorhanden.
Mit der Nymphe ist man hier erfolgreich unterwegs aber wenn man Glück hat und der Schlupf stimmt, kann man Kapitale Bachforellen auch auf Trockenfliege überlisten.
Man muss aber auch sagen, dass dieser Fluss nicht einfach zu befischen ist. Das Ufer ist meist matschig und sumpfig, Mücken und Frösche hat es tonnenweise. Nach dem ersten Tag fischen an der Gacka, waren wir total auf den Felgen. Es läuft sich wie durch nassen, schweren Schnee. Aber die Erlebnisse sind es allemal Wert!
Lobenswert erwähnen darf man auch, dass hier keine Landwirtschaft näher als 200m betrieben wird. Die Insektenwelt dankt es mit beeindruckendem gezirpe, gegrille, gehüpfe und Tänzen über dem Wasser! Wilde Minze verbreitet darüberhinaus einen Duft, der seinesgleichen sucht. Ein Traum!

Bachforelle und Omme

Links und Rechts Matsch, in der Mitte das Juwel
Role in der Glückseligkeit
Schon wieder Fish-On


Zusammengefasst war die Kroatien Fischerreise fantastisch! Maria und Mislav sind grossartige Gastgeber und Sie wissen genau wie die Fischer ticken.
Die Preise für die Patente sind für das gebotene überaus moderat. Auch an der Gacka welcher weitherum bekannt ist, haben wir "nur" 2 andere Fischer angetroffen. Ansonsten waren wir immer alleine unterwegs.
Die Fische sind schön, kampfstark aber auch heikel. Wir haben jetzt nicht die super fetten Brummer rausgezogen. Natürlich, rund um Bern werden wir halt hie und da auch mit einer schönen Äsche beschert. Daher war jetzt die Kupa und Kubica um Äschen zu fangen für uns nicht totales Neuland.

Mir hat es extrem gut gefallen und ich würde diese Reise folgendermassen Bewerten.

Anreise: 5/10 (Skyworks kostet 5 Punkte)
Gastfreundschaft: 10/10
Unterkunft: 10/10
Gewässer: 10/10
Äschenbestand: 10/10
Forellenbestand: 6/10
Freundschaft: 10/10 (Natürlich)
Alles in Allem: 8/10

So long und schönen Sommer!
cheers
Omme

 

Sonntag, 3. Januar 2016

Das Jahr 2015 im Schnelldurchlauf

Ihr habt es ja schon gemerkt...das Jahr 2015 ging zu schnell für mich. Immer war ich voll im Schuss und nicht gross Zeit paar Zeilen zu schrieben. Dies scheint die häufigste Todesursache für "Blogs" zu sein.
Aber andersrum habe ich halt die freie Zeit eher ins Fischen investiert. Ihr, die diese Zeilen lest, versteht das natürlich.

Tiefpunkte 2015

Das Schleppjahr 2015 auf Seefo war ein wirkliches Arschlochjahr. Viele Stunden, von nichts bis gar nichts. Ich weiss auch nicht, irgendwie komme ich nicht dahinter das man mal eine schöne Seefo landen darf. Andere Schleppfischer können das. (Mag ich ihnen auch wirklich gönnen) Der Fisch der tausend würfe ist bei mir der Fisch der tausend Schleppstunden geworden.
Eine hat es dann mal ins Boot geschaft mit der Standardgrösse 51cm. Für diese bin ich sicherlich Dankbar, alle anderen sollen mir den Buckel runter rutschen... ;-) Mein Schleppkollege war erfolgreicher, aber auch er hat "gebissen"

Höhepunkte 2015

Die gab es natürlich auch und dies nicht zu knapp. Im Juni ging es auf nach Slowenien und im November war wieder USA auf dem Programm. Die bewährte Reisegruppe RST (Role, Simu und Tom) war zusammen unterwegs.

Slowenien 2015

Slowenien war super, einfach viel zu heiss und die Wasserstände waren zu tief. Aber es ist ein Fliegenfischermekka, soviel ist klar. Wir konnten auch etliche schöne Fische überlisten, inkl. der berühmten Marmorata.
Hier nun paar Eindrücke:
Die smaragdgrüne Soca
Brückenforellen gab es auch. Schön anzuschauen, unmöglich zu fangen.
Fisch on bei Role
Schattenplätze waren sehr gesucht.
Die Farbe ist einfach unglaublich...
Hybride, aber wirklich wunderschön!
Meine erste Marmo. Nicht ein Riese aber mit ca. 50 und auf Trockenfliege super für diese Verhältnisse
Tolle Äsche von Role

Unser Gasthaus am Fluss
Pausen waren wichtig
Simu auf der Jagd
Marmo Nr. 2, etwa gleiche Grösse
Role mit einer Nachtforelle
Diese Kameraden gab es auch
Wichtig: Sonnencreme!
Alles in allem ein wirklich toller Fischerurlaub mit vielen schönen Fischen und super Kameradschaft. 

USA, Buffalo 2015

Es ist halt immer so. Beim zweiten Mal kann es nicht so schön sein wie beim ersten mal. Wir haben auch dieses mal aussergewöhnliche Fische gefangen, aber eben, beim ersten mal war es für uns alle neu.
Auf einen Guide verzichteten wir dieses mal weil wir ja die Gegend kennen und die guten Stellen an den Flüssen auch.
Uns ist aufgefallen, dass es in den Staaten extrem viele Fischer hat. Von wegen einsame Flüsse für dich alleine... Keine Chance. Bist du zu spät an deinem Lieblingsplatz, ist er besetzt. Wenn du an den "public access" Abschnitten angeln musst, hast du sehr viele Fischer um dich herum. Ebenfalls waren die Wasserstände alle viel zu tief, was sich darauf auswirkte das es nur wenige hotspots gab. Die Lachszüge haben wegen dem viel zu tiefen Wasserstand fast gänzlich gefehlt.
Es ist leider so, dass fast alles privat ist. Dem Landbesitzer an den angrenzenden Fluss gehört das Flussufer bis in die Mitte des Flusses. Und da verstehen die Jungs absolut keinen Spass und es wird sofort mit der Polizei gedroht wenn du erwischt wirst. (Besser als mit der Schrotflinte)

Aber auch hier, es gab schöne Fische und da eine kleine Auswahl.


Niagara River

So geht es an den Niagara. Viele Flussabschnitte sind nur mit Seil zugänglich.

Role am Niagara
Fish on...
Ja schaut nur, dass sind Kanadier!! Alles was in unseren Bergseen gefangen wird ist dagegen der reinste Witz!
Simu im Traumland. Was für ein Bomber
Ich mit meiner beauty!

Cattaraugus River

der Cat war schon fast super klar für seine Verhältnisse
Role mit einem Steelie
Simu der Steelie Flüsterer. Unglaublich wieviele er verhaftet hat...
Ein schöner Bock und im gleichen Loch die Dame dazu...

Sandycreek

Am Sandycreek war der Wasserstand so tief, dass wir nur vereinzelt Lachse gesehen haben. Kein Vergleich zu letztem Jahr. Daher haben auch die ganz grossen Brownies gefehlt. Wenn man eine gesehen hat, waren die dann extrem nervös und schon fast ein Glückstreffer wenn man eine landen durfte.

Role mit einer netten Browntrout. Die ganz grossen haben gefehlt.
Dann hiess es auch schon wieder packen und Abschied nehmen
Es waren tolle Ferien und sicherlich gehen wir wieder mal hin, aber sicherlich nicht im 2016. 
Der Niagarariver mit den wirklich ganz grossen kanadischen Seeforellen ist unglaublich und man muss das erlebt haben. Diese Fische haben Dampf ohne ende und diese Fische an einer Fliegenrute macht unheimlich Spass. Die wirklich ganz grossen Brummer (ja, grösser als die auf den Bildern) waren wir Chancenlos zum Fototermin zu überreden. 0X Vorfächer haben die verrupft, Haken zerbrochen, Haken gestreckt und so vieles mehr...einfach unglaublich.

Danke das ich das mit euch erleben durfte Boys, ganz grosses Kino und unvergesslich!
Allen ein gutes 2016, privat wie auch fischereitechnisch.

cheers
Omme